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Neuigkeiten

24.11.2021

Empfehlung: Broschüre zu Alltagsrassismus

Zehn Menschen erzählen von Rassismuserfahrungen in Cottbus.

Wer anderen verständlich machen will, was Rassismus ist und wie er sich im Alltag anfühlt, die*der sollte es mit dieser brandneuen Broschüre versuchen. Unter dem Titel „Wie ein Fisch im Aquarium. Alltagsrassismus in Cottbus“ hat der Verein „Opferperspektive – Solidarisch gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt“ gemeinsam mit dem Autor Dr. Chadi Bahouth Geschichten von zehn Menschen veröffentlicht, die rassistische Gewalt erfahren haben.


In der Öffentlichkeit angestarrt oder von Verkäufer*innen als einzige*r Kund*in unfreundlich behandelt, von einem Busfahrer beschimpft oder von Nachbar*innen nie zurück gegrüßt zu werden, gehören zwar vermeintlich zu den „harmloseren“ Vorfällen. Aber, wie ein*e Erzähler*in sagt: „Den verdeckten Alltagsrassismus empfinde ich als schlimmer als den direkten“ (S. 19).


Viele berichten von Angriffen, rassistischen Beleidigungen auf offener Straße und Passant*innen, die weder helfend eingreifen noch als Zeug*innen aussagen wollen. Als Resultat empfindet ein*e Erzähler*in ein ständiges Bedrohungsgefühl. Verglichen damit wirken die Verweise auf Zivilcourage und positive Erlebnisse in Cottbus, die es in den Erzählungen auch gibt, wie Tropfen auf einem heißen Stein.

Dabei stellt die Broschüre klar, dass es nicht einfach nur um Cottbus geht; auch nicht um „den Osten“. Die Herausgeber*innen verweisen jedoch auf die seit 2015 gestiegenen Zahlen rechter Angriffe in Cottbus und machen deutlich, dass sie die Stadtgesellschaft in der Verantwortung sehen, etwas dagegen zu unternehmen: „Dazu gehört vor allem, denjenigen zuzuhören, die von Rassismus und rassistischer Gewalt betroffen sind“ (S. 9). Genau das tut diese Broschüre.

Die Broschüre kann im Internet heruntergeladen oder per E-Mail an  antidiskriminierung@opferperspektive.de  bestellt werden.

Der Verein „Opferperspektive“ organisiert für Dezember eine Veranstaltungsreihe, darunter eine Live-Schaltung zu Aktivist*innen und ehemaligen DDR-Vertragsarbeiter*innen nach Maputo/ Mosambik am 8.12.2021. Mehr Infos >


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