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DaMOst

Neuigkeiten

20.04.2023

Migrant*innenorganisationen in Mecklenburg-Vorpommern

Was beschäftigt unsere Mitglieder, die Landesverbände? Wir fragen nach.
Im Interview erzählt der langjährige Geschäftsführer von MIGRANET M-V, unserem 2009 gegründeten Mitgliedsverband in Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Rubén Cárdenas Carbajal, von der Instrumentalisierung Geflüchteter, vom Aufbau mehrerer Anti-Diskriminierungsstellen und von seinen Erwartungen an DaMOst.

Lieber Ruben, wie viele Vereine sind bei MIGRANET M-V mittlerweile?

Mehr als 70 Vereine! Die meisten sitzen in den größeren Städten wie Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Wismar und Strahlsund. Der Rest ist über ganz Mecklenburg-Vorpommern verteilt.

Welche Rolle hat das Netzwerk für die Vereine in Mecklenburg-Vorpommern?

Wir vertreten die Interessen der Migrant*innen gegenüber der Landesregierung, dem Landesparlament und den politischen Parteien und wollen ihre politische Position hier stärken. Zum Beispiel, indem wir Mitglied im Landesintegrationsbeirat sind und an dessen zwei Treffen im Jahr teilnehmen. Dort wird alles rund um Integration im Land besprochen.
Außerdem organisieren wir einen Austausch über Informationen und Ressourcen zwischen den MOs im Land. Um sie zu stärken, haben wir Orte aufgebaut, wo die Vereine Raum finden für ihre Arbeit: interkulturelle Zentren. Jahrelang hatte es nur ein solches Zentrum in Rostock gegeben, aber nun gibt es auch interkulturelle Zentren in Wismar, Schwerin, Neubrandenburg und Greifswald.

Wie arbeitet MIGRANET M-V?

Wir laden jedes Jahr alle Migrant*innenorganisationen in Meck-Pomm zu einer Konferenz ein. Dort wird dann der Sprecher*innenrat gewählt. Er setzt sich zusammen aus jeweils zwei Vertreter*innen pro Landkreis (sechs) und nochmal drei pro kreisfreier Stadt, also Rostock und Schwerin.
Der Sprecher*innenrat wählt wiederum fünf Sprecher*innen aus, von denen zwei die Spitze bilden. Der gesamte Sprecher*innenrat trifft sich dreimal im Jahr. Die letzte Sitzung fand am 25. Februar statt.
Weil MIGRANET M-V kein Verein, sondern ein Netzwerk ist, sitzt unsere Geschäftsführung beim Verein FABRO e.V. in Rostock.

Was sind die größten Herausforderungen für euch aktuell?

Das ist im Moment die Situation der Geflüchteten. Nicht nur, dass sie ganz praktisch Hilfe brauchen: Die AfD und andere rechts gerichtete Parteien versuchen, mit der Diskussion über die Unterbringung von Geflüchteten Ängste zu schüren. Es darf nicht sein, dass die Unterbringung von Geflüchteten zum Kanonenfutter der Rechten wird!

Was sind die wichtigsten Aufgaben für das Netzwerk in nächster Zukunft?

Bis jetzt gab es in Mecklenburg-Vorpommern keine Anti-Diskriminierungsstelle. Aber mit dem neuen Projekt AntiRaktiv können wir jetzt an mehreren Orten Beratungsstellen einrichten, wo Menschen Hilfe finden, wenn sie Rassismus erlebt haben. Rassismusbekämpfung wird auch das Hauptthema auf unserer nächsten Mitgliederkonferenz sein, die am 10. und 11. Juni in Greifswald stattfindet.

Überhaupt sind wir im letzten Jahr sehr stark gewachsen; jetzt müssen wir unsere Arbeit konsolidieren und neu koordinieren. Wachstum bedeutet eben Arbeit.

Welche Wünsche hat das Netzwerk an DaMOst als seinen Dachverband?

Ein Grund für die Gründung von DaMOst war der Wunsch nach bundeslandübergreifenden und zentral koordinierten Projekten. In den beiden Projekten „Kompetenznetzwerk für das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft“ und „AntiRaktiv“ geschieht jetzt genau das. Ich glaube, das ist der richtige Weg.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir alle – Vorstand, Geschäftsstelle und Mitglieder – die politische Rolle von DaMOst auf Bundesebene weiter stärken.

Über Migranet M-V:
Der Migrantenorganisationen in Mecklenburg-Vorpommern (MigraNet M-V) wurde 2009 gegründet. Heute sind darin über 70 Vereine miteinander vernetzt. Gefördert wird das Netzwerk durch das Land Mecklenburg-Vorpommern. Mehr Informationen auf ihrer Internetseite >>>
Das Programm der Mitgliederkonferenz im Mai 2023 finden Sie zum Download bei unten stehendem Link.

Wer sind sie Mitgliedsverbände von DaMOst, und was beschäftigt sie?

Hier geht es zu den Interviews mit den Geschäftsführenden des Dachverbands Sächsischer Migrant*innenorganisationen e.V., des Landesnetzwerks der Migrantenorganisationen von Sachsen-Anhalt e.V. und des Landesnetzwerks der Migrant*innenorganisationen in Thüringen e.V.

Zugehörige Dokumente:
Migranet M-V Mitgliederkonferenz 2023_Programm (*.pdf-Datei, 364 KB)


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