Kulturproduktionen mitgestalten in Cottbus, Dresden und Halle
Für mehr Sichtbarkeit der ostdeutschen Migrationsgesellschaft!
Cottbus
Das Stadtmuseum Cottbus lädt zu monatlichen Treffen ein, um Impulse für eine Ausstellung zu erarbeiten. Leitfragen dabei sind: Wer kommt bisher in der Cottbuser Stadtgeschichte vor? Was sehen wir? Wen sehen wir nicht? Welche Perspektiven auf Cottbus fehlen im Stadtmuseum?
Das erste Treffen findet am 15.04 2023 von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr statt im Stadtmuseum Cottbus (Bahnhofstraße 22, 03046 Cottbus).
Mit Arabisch-Übersetzung!
Hinweise zur Anmeldung folgen in Kürze.
Die folgenden Termine des Stadtlabors sind: 06.05.2023 / 24.06.2023 / 08.07.2023 (Die Uhrzeiten der Folgetreffen stehen noch nicht fest).
Dresden
Das Staatsschauspiel Dresden organisiert im Rahmen seiner Bürgerbühne alle zwei Wochen Treffen für interessierte Laienschauspielende. Zusammen mit dem Regisseur Anis Hamdoun erarbeitet eine feste Gruppe eine Video- oder Theaterperformance, die im Juni öffentlich in Dresden gezeigt werden wird.
Die Teilnahme an der Gruppe mit dem Titel „UN(D)SICHTBAR“ ist kostenpflichtig und die Anmeldefrist ist bereits abgelaufen. Aber wenn Sie Interesse haben, fragen Sie am besten bei der Bürgerbühne direkt nach, ob Sie noch nachträglich dazu kommen können: buergerbuehne@staatsschauspiel-dresden.de
Halle
Auch in Halle wird es 2023 Möglichkeiten zur Mitgestaltung von Kulturproduktionen geben. Informationen folgen in Kürze hier.
Wer kann mitmachen?
- Sie leben in Cottbus, Dresden oder Halle - oder haben einen persönlichen Bezug zu einer der drei Städte?
- Sie selbst oder Ihre Eltern haben eine Migrationsgeschichte - oder Sie werden von Anderen als Migrant*in angesehen?
- Sie sind Teil einer Migrant*innenorganisation oder engagieren sich anderweitig im Gebiet der Migration/Integration?
- Oder Sie interessieren sich einfach für die Stadtgeschichte und finden wie wir, dass dazu mehr Perspektiven sichtbar werden sollten?
Wenn ja, dann machen Sie mit!
Warum mitmachen?
Mit dem Projekt MigOst sollen Geschichten von Menschen mit Migrationsgeschichte und migrantisierten Personen in Ostdeutschland sichtbarer gemacht werden: in Theateraufführungen (wie in Dresden), Stadtführungen oder Ausstellungen, aber auch in Forschungsbeiträgen und im öffentlichen Diskurs. Dazu braucht es Menschen, die bereit sind, aus ihrem Alltag und von ihren Erfahrungen zu erzählen – gemeinsam mit anderen in Erzählcafés und/ oder einzeln in biografischen Interviews.
Wir wollen Sie als Teil der Zivilgesellschaft an möglichst vielen Schritten des Projektes beteiligen. Dem Grundsatz der Bürger*innenwissenschaften bzw. der Citizen Science entsprechend wird nicht über, sondern gemeinsam mit Menschen geforscht und gearbeitet.
MigOst braucht Sie, um die Vielfalt der Migrationsgesellschaft in Ostdeutschland sichtbar zu machen!
Melden Sie sich am besten gleich bei den Ansprechpersonen vor Ort:
- Cottbus und Umgebung: Luise Böhm - luise.boehm[at]tu-dresden.de
- Dresden und Umgebung: Paolo Le van - paolo.le_van1[at]tu-dresden.de
- Halle und Umgebung: Monika Kubrova - monika.kubrova[at]damost.de
Starke Stimmen der ostdeutschen Migrationsgesellschaft gibts in unserem MigOst-Videoclip>>>
Rückblick: So liefen unsere Erzählcafés
Im MigOst-Projekt wurden 18 Erzählcafés mit People of Color und Menschen mit Migrationsgeschichte veranstaltet.
Die Erzählcafés waren Gelegenheiten für die (gemeinsame) Auseinandersetzung mit der (eigenen) Migrationsgeschichte. Die Bedürfnisse der Beteiligten standen dabei im Fokus: ob ganztägig oder lieber an mehreren Tagen, ob tagsüber oder eher abends, ob moderiert oder unmoderiert, mit Kinderbetreuung, Dolmetschen oder Kennenlernspielen. Über diese Fragen entschieden Vorbereitungsgruppen der beteiligten migrantischen Organisationen, nicht das MigOst-Projektteam.
Daraus ergab sich sowohl eine große Themenbandbreite als auch eine große Vielfalt an teilnehmenden Gruppen: Erzählcafés mit Älteren ebenso wie mit Jugendlichen; mit Eltern ebenso wie mit Kinderlosen; mit Frauen sowie mit Männern; mit Muslimen, Christen und Atheist*innen; mit Menschen, die in Deutschland geboren sind, die seit 30 Jahre in Deutschland leben oder seit drei Jahren.
Unter anderem gab es Erzählcafés mit ehemaligen Vertragsarbeitern aus Kuba, Mosambik und Vietnam in Dresden, mit arabischen und als arabisch wahrgenommenen Frauen in Cottbus und mit Russlanddeutschen in Halle.
In Absprache mit den Teilnehmenden hat MigOst in den Erzählcafés Material für die weitere Projektarbeit und die wissenschaftliche Forschung gesammelt. Je nach Thema und Ablauf sind so Zeichnungen, Listen, Karten oder Fotos sowie die Gedächtnisprotokolle der MigOst-Mitarbeitenden zusammen gekommen, die zukünftig im Lebensgeschichtlichen Archiv des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde archiviert werden.